Samstag, 26. Februar 2011

Abschied von Patagonien

Ehe ich nun den zweiten Teil meiner Reise antrete, moechte ich doch einmal die noch frischen Eindruecke von Patagonien zusammenfassen. Kurz gesagt: Es war eine wunderschoene Reise. Wir, unsere Reisegruppe, sind dabei fast 4000 km mit dem Bus gefahren, haben die chilenische Seenplatte kennengelernt, haben maechtige Vulkane gesehen und (fast, mein lieber Osorno!) bestiegen, sind im Regen durch ueppigsten Regenwald gefahren, gewandert (!) und haben darin gepicknickt (alle Teilnehmer werden sich an das unnachahmliche feuchte, aber froehliche Picknick im Queulat-Nationalpark erinnern mit dem im stroemenden Regen und Wolken versunkenen "haengenden Gletscher" und seinen reissenden Wildbaechen); es hat sich uns der Wandel von der sattgruenen chilenischen Seite der Anden im Westen zur argentinischen Seite der Anden im Osten gezeigt, wenn wir innerhalb weniger Kilometer, getrennt nur durch einen sanften Pass, in die trockene Pampa wechselten mit ihrer ganz eigenen Flora (das Pampasgras und die vielen Buesche und Straeucher der ariden Zone) und Fauna. Da flitzte des oefteren ein Pampashase oder Fuchs (el zorro) errschrocken ueber die Schotterpiste. Ja, die haben wir auch "erfahren": die Schotterpisten! Dank unseres ausgezeichneten Fahrers (Luis sei es gedankt) haben wir alle Strecken und schlechteste Schotter- und Schlaglochstrassen ohne Unfall und ohne platten Reifen ueberwunden, wenn wir auch ein bisschen durchgeschuettelt und das Gepaeck in braunen Staub eingehuellt wurde... Ein saftiges argentinisches Steak liess die Strapazen schnell vergessen!

Guanako-Herden vor allem im Torres del Paine - Nationalpark weckten immer wieder unsere Aufmerksamkeit ebenso wie davon eilende Nandus, die sich am liebsten von hinten zeigten; Karakaras, diese maechtigen, schonen Greifvoegel, dann und wann Condore und Adler liessen die Fotografen oft vergeblich aus dem schnell stoppenden Bus nach draussen klettern, um vielleicht doch einmal einen Schnappschuss dieser beeindruckenden Tiere zu erwischen. An die Feuerbuesche und die immer wieder ueberraschend knorrigen Suedbuchen, die uns waehrend der gesamten Fahrt begleiteten, wird man sich sehr gerne erinnern. Unsere einfuehlsame, stets freundliche, geduldige und sachkundige Reiseleiterin Ruby machte uns gerne mit der speziellen Flora und Fauna Patagoniens vertraut. Ausserdem liess sie uns die Freude spueren, die sie selbst an dieser wunderschoenen Landschaft Patagonien hat als diesem sehr besonderen Kleinod ihrer Heimat Chile. Das schliesst natuerlich auch die argentinischen Landesteile ein... :-) Patagonien ist also weit mehr als nur die Summe der Highlights Fitz Roy, Perito Moreno und Torres del Paine!

Schliesslich, nach den "Baeumen des Windes", konnten wir an der Magellan-Strasse noch in freier Wildbahn wunderbar die Magellan-Pinguine bestaunen und ausgiebig fotografieren, wengleich der Himmel ueber unseren Abschied aus Punta Arenas offenkundig weinte und die Pinguine aus Leibeskraeften schrien. Ein froehliches Abschiedessen vollendete diese unvergessliche Reise, denn eines waren die Teilnehmer der Gruppe zu jeder Zeit: Bereit, die volle Schoenheit des Landes auszukosten, die entspannenden Freuden eines guten Weines oder Bieres oder Piscos sour am Abend (oder beim Picknick) zu geniessen und immer zu froehlichen Gespraechen und Spaessen aufgelegt zu sein. So passten Landschaft und Stimmung, Freude und Schoenheit, Lachen und Staunen zu einem einmaligen Reiseerlebnis zusammen.

Die spaeter folgenden Fotos wollen davon dann einen viel farbigeren Eindruck vermitteln. Beim Anschauen dieser Bilder werden dann die Erinnerungen wach werden an Patagonien - an das wilde Land zwischen den Anden und Ozeanen, aber auch an das Erlebnis zwischen Kaminfeuer, Bus und Foto-Stop!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen