Ja, das war nun wirklich ein Erlebnis besonderer Art, der Salkantay Trail! Auf Inkaspuren ueber Paesse, Berge und Taeler ca. 50 km zu Fuss nach Machu Picchu pilgern! Pîlgern ist allerdings bestimmt nicht das richtige Wort, denn es war teilweise eine echte Viecherei. Das Wetter hat auch nicht mitgespielt - oder doch? Es war nur nicht so, wie wir es erwartet und erhofft hatten, naemlich sonnig und mit tollen Ausblicken auf die herrliche Bergwelt der hier mehr als 6000 m hohen Anden! Nichts dergleichen. Nur morgens nach dem ersten Tag in der ersten Lodge unmittelbar zu Fuessen des Humantay und des alles beherrschenden Salkantay (6260 m) zeigte sich dies Eiswelt in ihrer vollen Pracht. Aber schon mittags verhuellten Wolken die wunderschoene Gletscherwelt, und das blieb auch so, es wurde eher noch viel schlechter. Uns erwischte ein grosses Wolken- und Regengebiet, dass der Regenzeit alle Ehre machte, auch wenn sie zu Ende gehen sollte - dafuer sei es im Februar sehr trocken und schoen gewesen - na, so etwas kennen wir doch? Also hat es viel und reichlich geregnet, besonders an den Tagen mit den hohen Paessen, dazwischen zeigte sich auch einmal die Sonne, aber die Bergspitzen blieben stets in Wolken gehuellt. Also das schoene Wetter war es nicht, was diesen Hike zu etwas ganz Besonderem machte. Auch die Wege nicht - oder doch? denn sie waren atemberaubend schoen in einer gewaltigen Bergwelt, die mit dem Abstieg Richtung Urubamba-Tal immer tropischer und ueppiger wurde, auch wenn wir ueber lange Phasen im Schlamm und Dreck versanken und uns vor Glitschigkeit kaum halten konnten. Eigentlich haette man an jedem Abend ein Foto von unseren Stiefeln und Hosen machen sollen, sie sahen eigentlich immer voellig verdreckt und nass und zerschunden aus. Einige Male mussten reissende Baeche / Fluesse passiert werden, was teilweise nur mittels unserer Packpferde gelang, also jeweils immer zwei und zwei auf den beiden Tieren durchs Wildwasser hindurch; ich bin auf diese Weise zum aller ersten Mal geritten, bzw. habe auf dem Ruecken eines Pferdes gesessen, dem man sich dann voellig anvertrauen muss, weil es alleine den Weg durch den Wildbach am besten findet. Oft genug waren wir voellig durchnaesst und durchkuehlt, Tropen hin, Tropen her, wenn wir nachmittags ausgelaugt in unserer Lodge ankamen. Die Lodges waren wirklich erstklassig und auch auf solche Situationen vorbereitet: Man empfing uns mit feuchten warmen Tuechern, einem Staerkungstrunk (Munia Mate), und trocknete und reinigte auch Schuhe und Hosen. So waren wir abends schnell wieder guter Dinge. Vielleicht waren es gerade diese Widrigkeiten, die unsere Wanderung zu so einem solche besonderem Erlebnis werden liess: Wir wuchsen als Gruppe von 10 Teilnehmern ungemein zusammen und waren stets guter Dinge, wussten auch jeden schoenen Moment mit der ueppigen Pracht der tropischen Pflanzenvielfalt (Orchideen en masse!) zu geniessen und zu schaetzen. Und abends kamm dann doch oefter mal fuer ein paar Minuten die Sonne hervor und machte uns wieder Mut fuer den naechsten Tag.
Und so haben wir dann stolz im voelligen Regen und Nebel den 4600 m hohen Salkantay-Pass bezwungen (ja, es war eine Schinderei, nicht nur fuer mich, besonders die letzten 200 m Hoehe zu erreichen) und dann auch vor 2 Tagen den weniger hohen und steilen Llamapata-Pass (2700 m), um gestern endlich, endlich Machu Picchu zu erreichen. Und was war das dann erst fuer ein Erlebnis - davon spaeter mehr!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen